Die E-MotorrÀder

Vespa Elettrica – die elektrische Vespa im Test!

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Vespa Elettrica – endlich eine elektrische Vespa!

Wir waren so gespannt auf die erste elektrische Vespa, wir konnten es kaum erwarten. Nun endlich war es soweit, wir konnten die neue Piaggio Vespa Elettrica beim Vespa Center in Traun in Empfang nehmen und mit der elektrisierenden Italienerin ein wenig Zeit verbringen.

Das Video!

Seht Euch unbedingt hier unser Video zum Test an, die Optik ist nÀmlich schon die halbe Miete. Warum? Das erklÀren wir Euch nach dem Video!

Optik und Design

Hach, da ist sie wieder. Die ItalianitĂ , diese nicht greifbare, aber unbedingt fĂŒhlbare DNA, die allen italienischen Produkten zu eigen ist. Gute E-Mopeds bauen kann nicht nur Piaggio, aber nur die Vespa versprĂŒht diese italienische Lebensfreude, die Eleganz einer italienischen Diva. Viel Chrom, blaue Kontraste ĂŒberall (soll die elektrische Antriebsart unterstreichen) und, Mamma mia, diese Kurven! Absolut Vespa-typisch und von einer „normalen“ Vespa nur im Detail zu unterscheiden. Gott sei Dank, denn genau so muss eine Vespa aussehen!

Akku, Reichweite und Laden

Was die Vespa Elettrica natĂŒrlich von ihren stinkenden Verbrenner-Schwestern unterscheidet, ist die Antriebsart. Tief im Innern der Elettrica ist ein 4,2 kWh großer Akku verbaut, der ausreichend Energie liefert, um mit der Power-Fahrstufe bis zu 70 km weit zu kommen. Setzt man den Eco-Modus ein, sind laut Piaggo sogar 100 km möglich.

Da der Akku ca. 30 Kilo wiegt, wurde keine Möglichkeit implementiert, die Akkus zum Laden herausnehmen zu können. WĂ€re wirklich zu mĂŒhsam. Man zieht also ein Spiralkabel aus einer Dose unter dem Sitz und stöpselt die Vespa Elettrica an der nĂ€chsten Steckdose ein. Das Spiralkabel selbst ist relativ dick und kann lediglich zwei Meter ausgezogen werden. Möchte man flexibler sein, empfiehlt es sich, ein VerlĂ€ngerungskabel mitzufĂŒhren.

Ist der Akku völlig leer, kann er in vier Stunden wieder auf 100 % geladen werden. Da man jedoch nicht erst dann lÀdt, wenn Moped ohne Strom liegenbleibt, sondern jede Möglichkeit zum Laden nutzt, benötigt der Ladevorgang in der Praxis wesentlich weniger Zeit. 85 % der KapazitÀt sollen zudem schon nach 2,5 Stunden erreicht werden.

Fahren

Fantastico! Die Vespa Elettrica L1E schnellt mit viel Power auf die Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h. Dann ist Schluss, Mopedgeschwindigkeit eben. Es gĂ€be auch noch eine L3E-Variante der Elettrica, die 53 km/h schnell fĂ€hrt, die lĂ€uft dann eben nicht mehr als Moped und man benötigt die entsprechende Fahrerlaubnis. Ob Euch das den Aufpreis von € 700,- wert ist, mĂŒsst Ihr entscheiden.

Zumal im Stadtverkehr die 45 km/h meist völlig ausreichen. Wir waren superflott im Verkehr unterwegs und konnten immer gut „mitschwimmen“ ohne ein Hindernis darzustellen. Uns wĂŒrden die 45 km/h genĂŒgen.

Die Beschleunigung lĂ€sst sich ĂŒberdies gut kontrollieren. Der 4 kW Brushless-E-Motor sitzt nicht in der Radnabe sondern treibt ĂŒber ein Zwischengetriebe das Hinterrad an. Dadurch beschleunigt man kultiviert und kann – „bravo!“ – auch rekuperieren! Das haben andere Mopeds nicht, hier merkt man die Klasse und Erfahrung von Piaggio.

Das Fahrverhalten ist stabil und sicher. So macht Vespa-fahren Spaß!

Überrascht hat uns die ausgeprĂ€gte GerĂ€uschentwicklung der Elettrica. Von lautlosem Gleiten wie bei einer Sunra kann hier keine Rede sein. Sie surrt schon recht hörbar vor sich hin, im Video habt ihr einen Eindruck bekommen. Im Straßenverkehr ist das jedoch kein Nachteil, da man von FußgĂ€ngern und Radfahrern besser wahrgenommen wird.

Piaggio Vespa Elettrica back hinten

Piaggio Vespa Elettrica back hinten

KonnektivitÀt

Das man nun auch bei einem Moped ĂŒber das Thema KonnektivitĂ€t schreiben kann, ist an sich schon bemerkenswert. Ja, die Vespa Elettrica ist intelligent. Sie kann Bluetooth und es gibt sogar eine App dazu. Mit der kann man zum Beispiel eine Route eingeben und diese dann an das 4,3 Zoll Display der Elettrica senden. Navi am Moped – stark! Außerdem gibt es noch die Abfrage des Ladestandes, hat einen Überblick ĂŒber die letzten Fahrten und kann sich seine Eco-LorbeerblĂ€tter verdienen. Molto bene!

Bestes Moped der Welt

Im Video bezeichnen wir die Vespa Elettrica als bestes Moped der Welt. Das stimmt auch, denn ein herkömmliches Zweitakt-Moped emittiert bis zu 100 mal mehr Abgase als jedes andere Fahrzeug auf unseren Straßen. Katastrophal, denn diese Mopeds fahren hauptsĂ€chlich in StĂ€dten herum und verpesten unsere Atemluft erheblich. Mit dem E-Moped sind diese Abgase endlich weg von unseren Straßen. Daher ja, das beste Moped der Welt!

Besonderheiten

Was uns gefehlt hat:

  • ein SeitenstĂ€nder, um die Elettrica schnell mal abzustellen. Es jedesmal auf den HauptstĂ€nder zu wuchten ist nicht sexy!
  • Ein Haken fĂŒr die Prada-Einkaufstasche 😉

Was uns ĂŒberrascht hat:

  • Der RĂŒckwĂ€rtsgang!

Preis

6.690 Euro kostet die Vespa Elettrica L1E (45 km/h) aktuell in Österreich, in Deutschland werden es traditionell 2-3 Hunderter weniger sein. Ein stolzer Preis, von dem man sich zumindest noch eventuelle Förderungen abziehen darf. In Österreich können dafĂŒr aktuell 700 Euro abgezogen werden. Damit bleiben dann noch 5.590 Euro, die man verdauen muss. GĂŒnstig ist die Vespa Elettrica nicht, Piaggio sieht die Elettrica im Luxus-Segment angesiedelt.

Fazit

Die Piaggio Vespa Elettrica ist das erste E-Moped von Piaggio und macht auf Anhieb bereits (fast) alles richtig.  70 km Reichweite sind mehr als ausreichend, das Design ist Vespa-typisch grandios und das ruhige und abgasfreie Stromern in der Stadt macht einfach Spaß! Eine supernette Community, angeregte GesprĂ€che mit anderen Vespa-Fahrern und jede Menge italienisches LebensgefĂŒhl gibt es gratis dazu. Deal? Deal!

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