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O e-Germany, where art thou?

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Zu wenige Ladepunkte, zu schlechter Ausbau der Infrastruktur, diese Argumente gegen einen Umstieg auf die E-Mobilität hört man immer wieder. Grund genug für ECARIO, der Sache mal auf den Grund zu gehen. Wie ist es denn aktuell um die Versorgung mit Stromtankstellen in Deutschland bestellt?

Infrastruktur 2016 – Zahl der Ladepunkte explodierte

Laut dem EAFO gab es 2016 geradezu eine Explosion an Ladepunkten! Ende 2015 waren 5.571 öffentliche Ladestationen deutschlandweit im Einsatz, 984 Stück davon waren Schnellladestationen.

Ende 2016 wurden von der EAFO nun 24.544 Ladestationen gezählt, davon 1.687 Schnelllader. Das bedeutet im Klartext das in einem Jahr die Zahl der Ladestationen nahezu verfünffacht wurde! Und die Anzahl der Schnelllader stieg um 70%.

Ladepunkte Infrastruktur Deutschland 2015 2016

Die Ist-Situation ist also am Papier bereits sehr gut. Umgelegt auf die Zahl der Zahl der Elektroautos auf Deutschlands StraĂźen kommen auf jede Ladestation nur 3 Autos. Na wenn das mal nicht reicht…

Regionales Ungleichgewicht

Natürlich ist noch längst nicht alles eitel Sonnenschein. Für Unmut sorgt zum Beispiel der schleppende Ausbau in den östlichen Bundesländern, wie diese Grafik des BDEW belegt:

Anzahl Ladepunkte Deutschland je 1000km Infrastruktur

 

Auch das Angebot an Schnellladern entlang der Autobahnen ist immer noch kritikwĂĽrdig. Die meisten Verbindungen sind zwar schon recht gut versorgt, es gibt aber immer noch ein paar LĂĽcken in der Infrastruktur, wie dieser Screenshot zeigt (siehe auch unsere interaktive Ladekarte):

schnelllader Infrastruktur zwischen hamburg und berlin

Ein gefundenes Fressen fĂĽr viele der leider sehr einseitig berichtenden Medien.

Was passiert also 2017?

Damit ist 2017 aber nun endlich Schluss. Gleich an mehreren Fronten bilden sich neue Allianzen, sind Projekte auf den Weg gebracht, um die Infrastruktur drastisch zu verbessern. Einige davon hier im Detail:

15.000 neue Lader vom BMVI

Das Bundesministerium BMVI hat ein Förderprogramm initiiert, das 15.000 neue Ladestationen (davon 5.000 DC-Schnelllader) bis 2020 schaffen soll. Im ersten Schritt werden ab 2017 nun 2.500 Schnellladestationen errichtet, diese werden nach einem festen Schlüssel auf die Bundesländer aufgeteilt. Somit wird sinnvollerweise die Infrastruktur aller Bundesländer verbessert.

330 neue Autobahn-Lader bei Tank & Rast

Bereits an 60 Standorten des Raststättenbetreibers stehen Schnellladestationen. Bis Ende 2017 plant das Unternehmen alle 390 Standorte mit Ladesäulen auszurĂĽsten. Das macht 330 neue Autobahn-Schnelllader 2017 an strategisch hervorragend platzierten Standorten. Das bedeutet eine Vervierfachung des derzeitigen Angebotes von gesamt 100 Autobahn-Schnellladern. Thumbs up, „Tank & Rast“!

BMW, Daimler, Ford und VW bauen 400 Ultra-Schnelllader

Auch die groĂźen Autobauer haben gottlob nun plötzlich Interesse daran, entsprechende Infrastruktur zu errichten, damit die Fahrer der kĂĽnftigen tollen E-Modelle auch Laden können. BMW, Daimler, Ford und VW arbeiten daher beim Aufbau eines Ultra-Schnellladenetzes zusammen. Ultra deshalb, weil an diesen Ladepunkten bis zu 350 kW Ladeleistung zur VerfĂĽgung stehen werden. Bis 2020 sollen „tausende“ dieser Hochleistungsladepunkte errichtet werden. Im ersten Schritt wird 2017 mit dem Bau von 400 Stationen begonnen. Die Lader stehen allen Fahrzeugen mit CCS-Standard zur VerfĂĽgung.

Aldi, Lidl, IKEA …

Immer mehr Supermärkte, Diskontketten, Möbelhäuser und Einkaufscenter bieten Ladestationen an, die während des Einkaufs, oft sogar kostenfrei, benutzt werden können.

Zwei Einkaufscenter. Eines davon mit Lademöglichkeit. Immer mehr E-Mobilisten entscheiden sich da für das Ziel mit dem Extra-Service. Der Handel hat diesen Trend längst bemerkt, und reagiert entsprechend. 2017 werden wir an immer mehr Shopping-Adressen Ladestationen sehen.

E.ON und CLEVER

Die beiden Unternehmen wollen ein Netzwerk von ultraschnellen Ladestationen entlang der Hauptverkehrsadern Europas errichten. Alle 120 bis 180km Autobahn soll im Endausbau eine 150 kW Ladestation stehen, bei der auch ein rasches Upgrade auf 350 kW möglich sein wird. Nennenswerte Mengen an Ladestationen werden 2017 jedoch noch nicht dazukommen, der eine oder andere Ladepunkt sollte aber bereits dieses Jahr stehen.

Regionale Initiativen

Darüber hinaus gibt es in den meisten Bundesländern regionale Initiativen, weitere Ladestationen zu errichten. Der Energieversorger Entega errichtet zum Beispiel mit Unterstützung des Landes Hessen dieses Jahr 100 Ladestationen in Südhessen.

Leider ist es unmöglich, hier alle Projekte zu erwähnen. Aber schön zu sehen, das es überall zischt und funkt. Alles ist in Bewegung, der eZug nimmt weiter Fahrt auf!

FAZIT

Unser Fazit: Der Ausbau ist bereits jetzt recht gut, und 2017 sind dann auch die letzten Lücken geschlossen. Fehlende Infrastruktur sollte spätestens heute KEIN Grund mehr sein, nicht auf E-Mobilität umzusteigen. Und weitere Gründe gibt es aus unserer Sicht ohnehin nicht.

DAS WAR UNSER ARTIKEL ZUM AKTUELLEN STAND DER INFRASTRUKTUR 2017! DANKE FĂśRS LESEN!

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1 Comment

  1. josef

    24. Februar 2017 at 9:03

    was ist mit einfachen, günstigen Steckdosen an Parkplätzen (Bahn, Flughafen, Sport, Kino, Einkaufszentrum,)

  2. Manuel Löhrmann

    23. September 2019 at 10:00

    Erschreckend zu sehen, wie wenig Ladepunkte fĂĽr E-Autos es gibt. Die Elektrische Infrastruktur sollte auch meiner Meinung nach besser ausgebaut werden. Ich hoffe, dass in dem Zuge auch die Ă–ltransformator besser fĂĽr die Umwelt werden.

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