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E-Auto und Ledersitze? PV-Anlage und Fleisch am Griller?

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Wollt Ihr „E-Auto und Ledersitze?“ wirklich lesen?

Unser neuer Artikel „E-Auto und Ledersitze?“ hier könnte manche von Euch etwas aufregen. Wenn Ihr also NICHT daran interessiert seid, mit ein paar harten Fakten konfrontiert zu werden, und auch NICHT gewillt seid, das eigene Weltbild eventuell zu überdenken, checkt am besten die anderen Artikel hier bei ECARIO. Peace, und bleibt uns treu!

Herzenssache

Schön, dass Du noch da bist. Nein, freut mich wirklich! 💚 Mir liegt der Artikel persönlich sehr am Herzen. Eigentlich sollte er viel früher geschrieben werden, ich habe ihn dann aber immer wieder geschoben. Nun muss er raus. Und es freut mich, dass Du Ihn liest!

Das erste Wort, das ich sagen konnte, war „Auto“. Und natürlich sind Autos für mich persönlich, wie auch für viele andere, nach wie vor ein sehr emotionelles Thema.

ECARIO oekologisch

Wir bei ECARIO brennen für Elektromobilität. Weil Sie die Luft in unseren Städten besser macht. Weil Sie ein wirkungsvolles Mittel gegen den Klimawandel ist. Und weil Sie ein wichtiger Baustein der Energiewende ist, damit die Hinwendung zur Verwendung nachhaltiger Energie ermöglicht.

E-Mobilität ist nicht alles!

Und doch ist Elektromobilität nur EIN Baustein eines verantwortungsbewußten, nachhaltigen Lebensstils. Zumindest sollte er es ein. Elektroauto fahren, und gleichzeitig seinen Kühlschrank im Wald entsorgen? Ein no-go. Abgasfrei unterwegs sein, aber dann Batterien zum Hausmüll werfen? No way! Wenn das Wetter und die persönlichen Umstände es erlauben, fährt man mit dem Fahrrad. Pelz tragen? Are you kidding me?

E-Mobilisten sind Idealisten. Noch.

Mit jedem Jahr werden E-Autos günstiger, und sobald es sich für die Leute rechnet, elektrisch zu fahren, werden plötzlich sehr viele Menschen elektrisch unterwegs sein, denen gar nicht so viel an der Umwelt liegt. Sie fahren E-Auto, weil es günstiger ist. Vielleicht auch weil es Spaß macht. Die ökologischen Vorteile werden in den Hintergrund gedrängt worden sein.

Noch sind wir nicht soweit. Die meisten E-Mobilisten sind Idealisten. Jeder für sich ein kleiner Visionär. Menschen, die mit Ihrem Beitrag etwas bewirken wollen. Und das ist wunderbar. Das sind die Anfänge, so beginnt es.

Mann Straße Individualist schmal

Und gerade deshalb tut es weh. Es tut weh zu sehen, wie sich gerade diese Visionäre so auf eine Sache konzentrieren, aber nicht den nächsten Schritt gehen. Es wird sich als das grüne Mäntelchen umgehängt, mit den Fingern auf böse Verbrennerfahrer gezeigt. So weit, so gut. Gleichzeitig ernährt man sich jedoch, ohne Rücksicht auf Tier und Umwelt, gedankenlos von Fleisch. Und man packt sich Leder von im Schnitt 3 Kühen in das ach so fortschrittliche E-Auto.

Versteht mich nicht falsch. Natürlich sind Elektroautos so viel besser als Verbrenner. Doch ist für mich persönlich E-Mobilität nur EINE Ausdrucksform eines nachhaltigen Lebensstils. Damit die eigenen Handlungen eine durchgängige moralische Linie haben, ist mehr nötig.

Checken wir nun in aller Kürze die negativen Auswirkungen auf die Umwelt, die sich durch Fleischkonsum und Lederverwendung ergeben.

Umweltschäden durch Fleischkonsum

Wie sehr die Tiere leiden müssen, damit wir Fleisch am Tisch haben, darüber könnt Ihr Euch gerne drüben bei PETA oder Vier Pfoten oder bei einer Quelle Eurer Wahl selbst informieren. Allein diese Fakten haben für mich ausgereicht, Vegetarier zu werden.

Hier soll es jetzt aber um die Auswirkungen auf die Umwelt gehen. Und da kommt auch gleich der Hammer: 51% der gesamten CO2-Emissionen gehen auf das Konto der Viehzucht (Quelle: World Watch Institute).

Globaler co2 Ausstoß Viehzucht Landwirtschaft E-Auto und Ledersitze

Um hier essentielle Verbesserungen zu bewirken, würde schon eine Reduktion des Fleischkonsums ausreichen. Die Treibhausgase von 230 Milliarden PKW-Kilometer könnten so ohne Probleme eingespart werden (Quelle: WWF). Na gut, ganz damit aufzuhören wäre natürlich noch besser. Aber das ist wohl illusorisch.

Weiters wäre sehr viel mehr Land zur Verfügung. Es müssten in Europa, aber auch in Südamerika nicht derart große Flächen zur Futtermittelproduktion vergewaltigt werden.

Und es würden nicht Stickstoff, Phosphor und Medikamenten-Rückstände aus der Tierproduktion unser Grundwasser und den Boden verseuchen. Zum Vergleich: die Tiere aus den Tierfabriken produzieren 130x so viel Exkremente wie die gesamte menschliche Bevölkerung der Erde.

Ihr seht also schon, das was unsere Umwelt zerstört, ist zu einem sehr großen Teil die Gier der Leute nach Fleisch. Schließen wir dieses Thema NICHT in unsere Bemühungen zum Stoppen des Klimawandels mit ein, wäre es als würde man über Lungenkrebs reden, aber das Thema Rauchen ignorieren.

Wir reden hier über die Energiewende, ignorieren aber, dass ein Kilo Rindfleisch 15.000 Liter Wasser in der Herstellung verbraucht, und massiv zum Klimawandel beiträgt.  

Umweltschäden durch Verwendung von Leder

Die Häute von zwei bis drei Kühen werden für die Ausstattung eines durchschnittlichen PKW verwendet. Weil es ein luxuriöses Image hat, und oft als Naturprodukt vermarktet wird. Doch in Wirklichkeit sind Lederprodukte voll von Chemikalien.

90% aller Lederprodukte werden mit Chrom gegerbt. Chrom ist hochtoxisch. Außerdem fallen jede Menge anderer Schadstoffe an. Im Grundwasser in der Nähe von Gerbereien werden regelmäßig die Grenzwerte an Blei, Zyanid und Formaldehyd überschritten. Das Krebsrisiko von Arbeitern in Gerbereien liegt 20-25% über Normal.

wasser verschmutzung umweltverschmutzung lederproduktion chemikalien

Eine pflanzliche Gerbung (zB beim BMW i3) benötigt zwar weniger Chemikalien, dafür mehr Zeit, Energie und Wasser. Und ganz ohne Chemikalien geht es auch hier nicht, um die gewünschten Eigenschaften zu erreichen.

Apropos Wasser: pro Tonne Leder werden 55.000 Liter Wasser verbraucht. Gerade in Entwicklungsländern, in denen ohnehin oft zu wenig Wasser vorhanden ist, ist dies ein riesiges Problem.

Abgesehen von der Problematik des Gerbens bleiben noch die bereits erwähnten ethnischen und umwelttechnischen Aspekte der Viehwirtschaft, die wir oben bereits erwähnt haben.

@Regrann from @renivolution – #leather

Ein Beitrag geteilt von veganism is the answer (@veganbiology) am

Mein Appell

Danke dass Ihr noch dran seid. Dieser Artikel wird bestimmt kein Quotenbringer. Aber ich bin froh, ihn geschrieben zu haben. Mir ist bewußt, dass ich mit meiner Meinung in der Minderheit bin. Den meisten Leuten, und besonders der Industrie, geht es nur ums Geld.

Aber: wenn sich auch nur einige wenige von Euch aufgrund meines Artikels Gedanken darüber machen, eventuell an der eigenen Ernährung etwas umzustellen, oder nun doch auf die Lederausstattung des neuen E-Autos zu verzichten, wäre ich sehr, sehr glücklich.

Wer A sagt, muss auch B sagen

Es ist doch so. Ich kann nicht einerseits Umweltbewußtsein nach Außen tragen, die Energiewende nach allen Seiten verteidigen, und andererseits all meine Bemühungen auf Mobilität und Stromproduktion beschränken. So funktioniert das nicht. Alles geht Hand in Hand.

hand in hand future energiewende ecario

Es mag leichter sein, ein Auto mit andersartigem Antrieb zu kaufen, als die Ernährung und unser Kaufverhalten umzustellen. Aber es ist nötig. Nur dann läuft alles in die Richtige Richtung.

Und Hand aufs Herz, so schwer ist das nun auch wieder nicht. Die Ledersitze im Titelbild sind zum Beispiel die veganen Sitze von Tesla!

Danke für´s Lesen, Leute. Schreibt mir doch unten in die Kommentare, falls Ihr meiner Sichtweise etwas abgewinnen könnt. Falls nicht, schreibt mir auch, ich halte das schon aus. 😉

TESLA-UPDATE!

Gut zwei Monate nach erscheinen dieses Artikels gibt es phantastische News von TESLA zu eben diesem Thema: Alle Sitze im Model S und Model X sind Vegan! Bis auf das Lenkrad sind also nun alles Teslas lederfrei! Mal sehen, wie das beim Model 3 sein wird, die Richtung stimmt jedenfalls.

Tesla lederfrei vegan sitze seats

ECARIO gratuliert TESLA zu diesem absolut richtigen und notwendigen Schritt. Nachhaltigkeit und Umweltbewußtsein endet eben nicht beim Antrieb. Unser Artikel hier sollte ein klein wenig Aufklärungsarbeit in dieser Richtung geleistet haben. Wir hoffen, dass deutsche und asiatische Hersteller hier bald nachziehen!

Das war unser Artikel „E-Auto und Ledersitze? PV-Anlage und Fleisch am Griller?“ Vielen Dank fürs Lesen!

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Wir würden uns freuen.

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7 Comments

  1. Sebastian Wolf

    16. Juli 2018 at 20:16

    Guter Artikel der voll meine Ansicht trifft.Ich lebe seit gut 2 Jahren vegan, habe einen echten Ökostromanbieter und hoffe, dass ich mir in 2019 den Sono Sion zulegen kann denn für Tesla reichts bei mir definitiv nicht..
    Fahrrad kommt auch regelmäßig zum Einsatz und beim Einkauf versuche ich auf Plastik zu verzichten und bevorzuge Bio Produkte.

    Ist manchmal ziemlich nervig das alles aber es ist mir wichtig.

    • Elektrowolf

      23. Juli 2018 at 23:08

      Hallo Sebastian, vielen Dank für Deinen Kommentar, scheint als wäre ich nicht ganz alleine mit meinem Point of View. Nein Spaß, so denken eh viele, nur halt leider trotzdem viel zu wenige. Keep up your good work! Saludos, Wolfgang

  2. Dirk

    24. Oktober 2018 at 13:24

    Hallo Elektrowolf,

    guter Artikel, absolut lesenswert und er bringt die Problematik(en) auf den Punkt! Ich selbst fahre ein Elektro-Motorrad und lebe vegan……und da ist auch mein einziger Kritikpunkt: vegetarisch ist ein erster und wichtiger Schritt, doch wenn man auch die Vermeidung von Tierleid im Fokus hat, dann kommt man am Veganismus zwangsläufig nicht vorbei (Stichwort Schreddern von männlichen Küken, Töten von Kälbern, Dauerschwängern von Kühen etc.)
    Allerdings muss das natürlich jeder für sich selbst entscheiden, ich wollte nur auf diese Logik hinweisen. 😉

    • Elektrowolf

      25. Oktober 2018 at 11:06

      Hallo Dirk,
      danke für Deinen Kommentar, und die moralische Unterstützung 😉
      Veganismus wäre natürlich der nächste Schritt, und den gehe ich vielleicht auch mal. Ich stell mir immer einen Berg an Tierleid vor, den jeder Mensch produziert. Von diesem Berg spare ich durch vegetarische Ernährung und Vermeidung von Leder mal gefühlt 90% ein. Die restlichen 10% versuche ich durch Bio-Produkte weiter zu minimieren. Jedenfalls würde so viel mehr vom Berg eingespart werden, wenn nur ein weiterer den Schritt zum Vegetarier schaffen würde, (also die 90%) als wenn ich die verbleibenden 6-10% versuche einzusparen. Egal, Du hast natürlich Recht, und ich finde es sehr gut, dass Du so lebst, wie Du es eben tust. thumbsup
      Und danke fürs Dranbleiben bei ECARIO.

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